„Hello and good morning“, oder „Bonġu“ wie unser Busfahrer Emmanuel mit dem klassisch maltesischen Morgengruß sagen würde. Ob bei der morgendlichen Busanfahrt oder zu Beginn der Englischstunde; einen solchen oder ähnlichen Empfang bekommen die Kids hier auf Malta tagtäglich. Und damit nur der Anfang. Um sich als Sprachreise den Namen Sprachreise zu verdienen, gibt es für die Teilnehmer an fünf Tagen in der Woche Unterricht an der Cavendish School of English. Die Sprachschule liegt im Herzen Vallettas und dort am ersten Tag angekommen, werden wir von der Direktorin persönlich begrüßt und herzlich willkommen geheißen. „Endlich wieder deutsche Schüler“, lässt auch sie zügig verlauten. Natürlich findet ebenfalls das Thema Corona-Virus bei der Rede Erwähnung, welches die Schule durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen, beispielsweise durch regelmäßiges Messen der Körpertemperaturen oder die Aufteilung der Gruppen in möglichst kleine Kurse berücksichtigt.
Und dann gehts auch schon los. Nach einem ersten schulischen Einstufungstest werden die Jugendlichen ihren Sprachfähigkeiten entsprechend auf Klassen von je acht bis zwölf Teilnehmern und einem Lehrer verteilt. Dieser Lehrer ist ein Native Speaker, also Muttersprachler, wodurch der Satz „Kann ich’s Ihnen mal auf deutsch erklären“ von vorne herein nicht funktioniert. Ich bekomme weiterhin mit, dass die Lehrer den Indoor-Unterricht im Klassenzimmer immer mal wieder mit kleinen Ausflügen in die Stadt auflockern und damit das Geschehen ins alltägliche Leben verlagern.
Neben dem, was die Kinder vom Sprachunterricht mitnehmen, sorgt insbesondere auch das täglich englische Umfeld für den Ausbau des eigenen Sprachgeschicks und eine verminderte Hemmschwelle, um einfach mal loszureden. Und da sind auch wir Teamer gefragt, die wir gegenüber den Kids sowie auch untereinander nur englisch verlauten lassen. Das geht so weit, dass nach den ersten Tagen des Kennenlernens vom einen oder anderen unserer Schützlinge die Frage aufkommt, aus welchem Land wir denn eigentlich kommen? Neben solchen Überraschungen freut es mich auch zu sehen, wie die Kids erste Erfolge mit der Sprache erzielen. Da klappt die Bestellung im Café, das Verstehen der Handlung beim Kinofilm oder erste Verhandlungen auf dem Markt. Die Belohnung sind Freude, Stolz und das Stück Kuchen, das auf dem Menü so gut aussah.
Auch ich kann hinsichtlich meiner Sprache noch einiges lernen. Neben den paar Brocken maltesisch, die ich bei den Telefonaten von Emmanuel im Bus aufschnappe, lerne ich ebenfalls zahlreiche Vokabeln bei interessanten Stories von unseren Ausflug-Guides, in Gespräch mit den Cavendish Lehrern oder beim abendlichen Beisammensitzen mit der Gastfamilie.
Diejenigen Teens, die sich auf das Abenteuer „Host Family“ eingelassen haben, lernen auch hier in allen Bereichen dazu. Wie kommuniziere ich, dass ich das Salami-Brötchen doch gerne mit Salat hätte und dass wir heute Abend später nach Hause und damit nicht zum Abendessen kommen? Oder wie richte ich noch mal ein Danke und Grüße von meinen Eltern aus? Das Ganze auf Englisch und zu Hause bei einem völlig Fremden kann herausfordernd sein. Zum Glück sind die Malteser ein wirklich nettes Volk und sehr umgänglich. Viele der Gastfamilien haben bereits lange Erfahrung und wissen beim Aufnehmen von Schülern, worauf es ankommt. Ebenfalls sind die Jugendlichen stets gemeinsam bei der Gastfamilie einquartiert, sodass der eine am Abendessenstisch dem anderen bei der Verständigung helfen kann. Die Freiheiten inklusive der Verantwortungen, die mit dem Wohnen bei der Gastfamilie einhergehen, sind sehr wertvolle und tiefgehende Erfahrungen. Und so dauert es nicht lange, bis sich alle nach den ersten Tagen eingelebt haben und meine Kids freudig vom neuen zu Hause erzählen. Das unterste Bild zeigt einen Blick in ein klassisches Schlafzimmer zweier Schüler bei einer der Gastfamilien.
Highlights der Reise sind für mich auch immer weise Zitate, coole Sprüche oder einfach treffsichere Vergleiche der Kids, die ich mir liebend gern als Erinnerung und für zukünftiges Schmunzeln aufhebe. An einem lasse ich abschließend teilhaben. Er spielt am ersten Tag beim Ankommen im heißen Malta.
„Habe schon Selbstbräuner benutzt. Aber hat nicht geklappt. Ich bin immer noch weiß wie Frischkäse.“
Lisa, 15 Teilnehmer der Malta Sprachreise
Gruß
Hendrik, 21 nach zwei Wochen Malta braun wie Karamel
P. S. Zum Abschluss der Reise gibts hier ein Video unserer schönsten Momente aus zwei Wochen Malta